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Manfred Schlenker

Foto: privat

Manfred Adolf Joseph Schlenker, geb. 15.3.1926 in Berlin als zweites von sechs Kindern, Mutter Konzert-Sängerin, Vater Stadtmissionar. 1943 Vorstudium an der Berliner Musik-hochschule, 1944 Einberufung und Gefangenschaft, dort Leitung von Chören und Ensembles. 1950–55 Studium an der Kirchenmusikschule in Halle/ Saale, 1952 Kantor der Evangelischen Studentengemeinde, 1954 Verheiratung mit Ursula geb. Becker aus Erfurt, fünf Kinder. 1956 Kirchenmusiker am Dom St. Nikolaus zu Stendal, KMD, 1975 Berufung an den Dom St. Nikolai zu Greifswald, Leiter der Kirchenmusikschule und der Bachwoche, LKMD. Aus gesundheitlichen Gründen seit 1988 freiberuflich in Stolpe bei Berlin, seit 1999 in Hohen Neuendorf.
Kompositionen: Geistliche und weltliche Lieder, Motetten, Kantaten, oratorische Werke, Musik für Orgel, Holz- und Blechbläser sowie Posaunenchöre, Singspiele, Bearbeitungen.

Credo Musik: Luther sagt, die Musik sei nach der Theologie die beste Gabe Gottes. Als lebenslanger Kirchenmusiker sehe ich die Reihenfolge umgekehrt. –
Das Gesangsrepertoire meiner Mutter reichte vom Berliner Schlager über Kunstlieder bis zu Bach- und Mozart-Arien. Mein Vater sang mit seinem Gemeinschaftschor christliche Lieder. Dann waren in Estland Volkslieder im Männerchor angesagt. Das Studium in Halle war geprägt durch die Vorbildwirkung der Komponisten Kurt Fiebig und Eberhard Wenzel, so dass ich in der Praxis an den Domen in Stendal und Greifswald stets bemüht war, neben den traditionellen Werken auch zeitgenössische Musik zum Klingen zu bringen, dabei zwei Oratorien von dem Brandenburger Komponisten Diether Noll. –

Zu den Hauptbestandteilen der Musik gehört der Rhythmus, vorgegeben u.a. im Wechsel von Tag und Nacht, Sommer und Winter, erlebbar im Pulsschlag, ständig und elementar einsetzbar; die Harmonie, vorgegeben in der Natur- und Obertonreihe, vielfältig veränder- und verwendbar, sowie die Melodie, fast ausschließlich ein menschliches Erzeugnis. Wir dürfen als Schreiber und Interpreten an diesen kostbaren Gaben kreativ teilhaben
– siehe oben.