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Konzerte 2018


intersonanzen.

intersonanzen.brandenburgisches fest der neuen musik 2018

25.Mai – 3. Juni 2018 in Potsdam, dann im Land Brandenburg

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Detail-Programm

Stimmt!

Gestus und Artikulation – vom stimmigen musikalischen Ausdruck

 „Das gelungene Kunstwerk überzeugt, obwohl und indem es fremd ist“.  Dieser Satz von Dr. Judith Siegmund* gilt insbesondere für die aktuelle klingende Kunst. Was ist an ihr fremd, was vertraut? Wie verständlich ist das Fremde, wie anders und interessant das Vertraute? Wie und wodurch gelingt die besondere Mischung beider Komponenten, um ein überzeugendes, stimmiges Werk zu erschaffen? Denn bei aller, auch durchaus gewollter Andersartigkeit versteht sich die zeitgenössische Musik heute als integralen Teil der Musikgeschichte. Diese Sichtweise unterscheidet unsere Komponisten-Generation von der vorangegangenen. Ein immer wiederkehrendes Merkmal der abendländischen Musikgeschichte ist ja der abrupte Bruch mit ihr, spätestens seit der Abgrenzung der musica nova von der musica antiqua im 14. Jahrhundert. Die bewusste Abkehr von der Musik der Väter war nach dem 2. Weltkrieg gewiss eine verständliche und durchaus sinnvolle Reaktion und hat eine Vielzahl wichtiger ästhetischer Fortschritte hervorgebracht. Aber die Aufgabenstellung der Musikschaffenden in einer globalisierten, medial vernetzten Welt ist heute auf jeden Fall eher das differenzierte Zusammenführen als die kategorische Abgrenzung.

Melodik, Harmonik und Kontrapunkt, Rhythmik, Instrumentation, Stimmführung und Tempi sind seit jeher die Konstituenten eines musikalischen Werkes. Immer wieder entstanden und entstehen neue Kompositionstechniken und –konzepte, verstärkt seit der Mitte des 20. Jahrhundert in der sogenannten Neuen Musik. Zudem ist das Arsenal der möglichen Klänge durch die Emanzipation des Geräusches, durch eine Vielzahl erweiterter, teils extremer neuer Spieltechniken der Instrumente und durch die Elektronik beeindruckend gewachsen. Aber am Ende geht es früher wie heute immer darum, ein stimmiges musikalisches Ereignis zu kreieren – und überzeugend zu Gehör zu bringen.

Deshalb soll ein Haupt-Thema der intersonanzen 2018 der musikalische Vortrag sein, ohne den das beste musikalische Werk nicht überzeugend „auf die Bühne“ gebracht werden kann. Aber eine stimmige Klangwerdung der musikalischen Idee geschieht eben heutzutage keineswegs nur auf einer Bühne, sondern kann auf verschiedenste Art und Weise stattfinden. Dies thematisch zu verfolgen und musikalisch zu inszenieren, wird 2018 ganz unterschiedliche, besondere musikalische Formate entstehen lassen.

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt soll auf der menschlichen Stimme liegen, dem wohl ältesten und immer noch ausdrucksstärksten musikalischen Instrument. Dieses Instrument ist besonders direkt und spontan und nicht aus Zufall, semantisch genutzt, unser aller primäres Kommunikationsmittel. Dies betrifft die informative Kommunikation, vor allem aber auch das Vermitteln und Erkennen menschlicher Emotion. Deshalb ist eine Beschäftigung mit dem zeitgenössischen musikalischen Vortrag auch im Bereich der Stimme besonders lohnend, interessant und auch vergnüglich.

Das Thema „Stimmt!“ streift 2018 ganz verschiedene Bereiche der Neuen Musik, das Stimmen der Instrumente, ebenso neue Arten musikalischer Stimmung, das gemeinsame Sich-Einstimmen eines Ensembles oder eines Chores, das Einstimmen in einen gemeinsamen Klang, die Stimmung, die ein musikalisches Werk oder eine bestimmte Inszenierung erzeugt, neue Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Stimme und eben immer wieder die Frage, ob das Gehörte in sich stimmig und überzeugend ist – und wie es dazu kommt.

Die schöne Kooperation mit dem Kunsthaus sans titre wird fortgeführt, dabei wird das breit gefächerte Spektrum der Präsentationsformate Konzert, Performance, Soundwalk und Ausstellung noch um die Facetten „Instant Composition“, „Elektroakustische Musik“ und „Lecture Performance“ erweitert.

Das Festivalprogramm wird weniger dicht auf insgesamt zehn Tage verteilt, um noch mehr Raum für Begegnungen und Austausch zu ermöglichen. Die begleitende Ausstellung ist täglich 15:30-19:30 Uhr geöffnet. Außerdem spielt das Ganze im Frühsommer und das Kunsthaus sans titre wird innen und aussen bespielt.

Auch die Kooperationen mit dem Landesmusikrat und dem Klangforum Brandenburg werden 2018 weitergeführt. Die Partnerländer sind Polen und Russland.

Es gab wie immer eine Ausschreibung unter den Schöpfer_innen avancierter Musik im Lande, neue Werke zu erfinden. So präsentieren die eingeladenen renommierten Ensembles und Solist_innen auch 2018 in der BVNM-typischen Mischung neue und neueste Musik aus Brandenburg im Kontext internationalen Repertoires.

Die Ausstrahlung der intersonanzen wird ebenfalls erweitert. So werden anschließend an das „Kernfestival“ in Potsdam wieder bestimmte Konzert an anderen Orten aufgeführt. Neben der traditionellen Kooperation mit dem Cottbuser Musikherbst beim Abschlußkonzert wird ein ausgewähltes Programm noch in Eberswalde und in Schwedt/Oder aufgeführt. Das AdAstra-Trio spielt das intersonanzen-Konzert 2019 noch zweimal in Polen, auch das Konzert mit dem MCME wird 2019 noch einmal in Moskau aufgeführt.

Last not least wird die Kultur des Austauschs der letzten intersonanzen 2018 fortgeführt und vertieft, indem alle Konzerte von Gesprächen verschiedener Formate begleitet werden. Sie sollen, wie die besondere Inszenierung und Präsentation, auch ein interessiertes „normales“ Konzert-Publikum einladen, zeitgenössische klingende Kunst ohne aufwendiges Spezialwissen zu verstehen und auch zu genießen – damit aus Neugierigen Interessierte und aus Interessierten Liebhaber_innen der aktuellen klingenden Kunst werden.

*aus „Die Evidenz der Kunst“ transcript-Verlag 2007          

Künstlerische und Gesamtleitung: Thomas Gerwin    info@neue-musik-brandenburg.de  030-39741734

intersonanzen-Team: Irina Emeliantseva, Volker Freidel, Ralf Hoyer, Dr. Gabriel Iranyi, Dr. Bernhard Reichenbach, Sabine Vogel, Hanna Weißgerber

Ort: Kunsthaus sans titre, Französische Str.18, 14467 Potsdam

Veranstalter: Brandenburgischer Verein Neue Musik e.V. Charlottenstr.31, 14467 Potsdam

in Kooperation mit dem Kunsthaus sans titre und dem Cottbuser Musikherbst

Schirmherrin: Frau Ministerin Dr. Martina Münch, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Medienpartner: Kulturradio vom RBB  und Potsdamer Neueste Nachrichten

>intersonanzen< 2018 wird gefördert durch das MWFK Land Brandenburg/Referat Kultur, die Landeshauptstadt Potsdam/Fachbereich Kultur und Museum sowie die Städte Cottbus, Eberswalde, Schwedt/Oder u.a. Projektkooperation mit dem Landesmusikrat und dem Klangforum Brandenburg.


Cottbuser Musikherbst.Abschlusskonzert

Der 45. „Cottbuser Musikherbst“ 2018 widmet sich der Förderung des Lausitzer und brandenburgischen Musikschaffens unter besonderer Einbeziehung der zeitgenössischen sorbischen Musikkultur. Das Eröffnungskonzert am 01.10.2018 mit dem Landesjugendblasorchester im Konservatorium Cottbus und das Abschlusskonzert am 20.11.2018 durch das „Collegium musicum“ der BTU Cottbus-Senftenberg bilden den zeitlichen Rahmen für weitere Veranstaltungen in Cottbus und Umgebung.

Festival-Leitung: Prof. Dr.-Ing. Martin Neumann  intendanz.musikherbst.cottbus@web.de

www.musikherbst-cottbus.de