Sabine Vogel
Sabine Vogel, Flötistin, Performer-Composer, environmental sound art
Sabine Vogel studierte Jazz Flöte an der Bruckner Universität in Linz (A) und schloss dort mit Auszeichnung ab. Seitdem bewegt sie sich im Feld der Improvisation und zeitgenössischen Musik, ist eine wichtige Figur in der Echtzeitmusikszene in Berlin und arbeitet häufig auch mit Field Recordings und Aufnahmen, die sie in der Natur macht. Dabei bewegt sie sich an einer Schnittstelle von audiovisuellen Installations- und Konzertformaten und kreiert häufig auch ortsbezogene Arbeiten.
Sie hatte Solo Konzerte und Auftritte innerhalb Europas, Australiens, Amerikas und spielte auf Festivals, wie ISEA RUHR, Ultima Festival (NOR), Ultraschall Festival, Jazzfest Berlin, Mona Foma, NOWnow (AUS), High Zero (US), Internationale Ferienkurse Darmstadt etc
Sie ist Mitglied des Splitter Orchester in Berlin und arbeitete u.a. mit mit Anthony Braxton, Arto Lindsay, George Lewis, Kathy Hinde, Tony Buck, Andrea Neumann, Biliana Voutchkova, Magda Mayas, Marta Zapparoli.
Stipendien und Förderungen erhielt sie u.a. von Villa Aurora (L.A.), STEIM (Amsterdam), EMS(Stockholm), BCSC (AUS), MWFK Brandenburg, Künstlerhaus Lukas, AiR NÖ, Musikfonds.
Veröffentlichungen auf den Lables: creative sources, Another Timbre, Absinth , infrequency, Mikroton, schraum. Lehraufträge an der Universität Potsdam und der HMT Rostock.
Ihr Artikel »Tuning-in« erschien 2015 in dem Magazin »Contemporary Music Review«.
Seit 2017 ist sie im Festival Team der intersonanzen und wurde 2020 in den Vorstand des BVNM gewählt.
Als Flötistin beschäftigt ich mich intensiv mit modernen Spieltechniken, Klang und Improvisation und habe ein eigenes Vokabular auf meinem Instrument entwickelt, sowohl akustisch wie auch mit Erweiterung elektronischen Equipments und bestimmter Mikrophonierung. In meinen Kompositionen vermische ich Flötenklänge aus dem »Innen« der Flöten, die sich oft auf der Schwelle des Unhörbaren befinden, sozusagen, den »Mikrokosmos« meiner Klangwelt, mit Field Recordings – Aufnahmen aus dem »Außen«, dem »Makrokosmos«. Diese Field Recordings, die per se eigentlich nur ein Klang in der Umgebung sind, werden zu einem persönlichen Klang, zu »meinem« Vokabular mit dem ich spiele, mit dem ich komponiere.
Wichtig für mich ist es auch mich mit allen Sinnen mit meiner Umgebung – Landschaft, Konzertsaal, Mitmusiker*innen – zu verbinden und somit Teil eines sich aus- tauschenden klanglichen Ökosystems zu werden. Diese Art von Verbindung und Austausch untersuche ich in meine Projekten Recorded Landscapes und Sonic Pilgrimage.
Eine Landschaft in die ich mich begebe verändert sich in dem Augenblick in dem ich sie »betrete« und sie verändert auch mich (Ingold) und es ist egal, ob ich für Bäume, Menschen oder eine Landschaft spiele. Das »Außen« wird immer in dem Moment ein Teil meines »Innen« sein und umgekehrt und so verstehe ich auch meine Musik: Es ist ein sich klangliches Verbinden, ein Fluss, ein Wandel, ein Austausch, ein Innehalten, ein Hören, ein Aufnehmen, ein Wiedergeben.