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Hans Wilhelm Hösl

Foto: privat

Hans-Wilhelm Hösl, geboren am 13.3.1943 in Mark- kleeberg, 1949 – 57 Grundschule in Markkleeberg-Ost, 1957 – 61 EOS in Leipzig mit Abitur, dazu bereits ab 1953 Seminarschüler an der Leipziger Musikhochschule, Tonsatz- und Kompositionsunterricht u.a. bei den damaligen Studenten Hubert Kross und Siegfried Thiele, Klavier bei Karl-Heinz Kämmerling, nach dessen Flucht in die BRD weiter bei dem Dozenten Rudolf Schumann, ab 1959 an der »Kinder-klasse« Komposition Tonsatz beim Dozenten Hans J. Drechsel, 1961 – 66 Studium in Leipzig Tonsatz/Komposition bei Wilhelm Weismann, Theorie bei Paul Schenk, Klavier weiterhin bei Schumann. 1966 – 70 Schauspielrepetitor in Görlitz-Zittau 1970 – 75 in Cottbus, 1975 – 84 freischaffend in Cottbus, 1984–2013 Dozent für Tonsatz und Gehörbildung an der HMT Leipzig. 1971 Mitglied des DDR-Komponistenverbandes, Bezirk Cottbus, 2000 des Deutschen Komponistenverbandes, Landesverband Brandenburg, seit 1990 Mitglied im Brandenburgischen Verein Neue Musik.
Werke: 2 Sinfonien (1973, 1981), 2 Concertini für Klavier und Orchester sowie weitere Orchesterwerke, 12 Klavier- sonaten (1953–2003) u.a. Klavierwerke, Kammermusik (darunter mehrere Streichquartette), Lieder, Chansons, Bühnenmusiken, alles als Manuskripte; in Verlagen veröffentlicht nur »Quartett auf den leeren Saiten« (Tonger Köln), Chorlied »Spreewaldmorgen« (Privatverlag Solingen), »Liedersammlung für den Tonsatzunterricht« (Leipzig und Wiesbaden).

Als Statement seien Auszüge aus dem 9. Kapitel meiner bisher unveröffentlichten Personal Essays »Erinnerungen« von 2019/20 zitiert: »Ich hoffe wenigstens Hörern meiner Kompositionen Anregungen gegeben zu haben, glaube es auch gelegentlich beobachtet zu haben. Ebenso als Lehrer in Leipzig. Dass ich mit jedem Projekt ein Suchender bin, ist normal und vernünftig. Da es 1957 auf der Oberschule in Markkleeberg noch keinen neusprachlichen Zug gab, bewarb ich mich nach Leipzig, kam auf die Petrischule, 1958 in Georgi-Dimitroff-Schule umbenannt. Zu meiner fast schreckhaften Verblüffung hieß hier die zweite Fremdsprache Polnisch. So wurde ich zum Slawisten. 1975 lernte ich in Cottbus und Bautzen die sorbischen Volkslieder kennen und war fasziniert von den modalen Melodien, die mir wie den meisten Deutschen außerhalb der Lausitz bis dahin völlig fremd waren. Später entdeckte ich noch in diesen Melodien einfache Formen metrischer Serien (von Blacher »variable Metren« genannt). Gerade diese sorbischen periodischen Taktwechsel beschäftigen mich kompositorisch teilweise bis heute. In meiner »Liedersammlung für den Tonsatzunterricht« (1999) habe ich außer 530 deutschen Volksweisen auch 20 sorbische mit aufgenommen und entsprechend meiner Entdeckung notiert, sowie das eine überlieferte polabische Volkslied von der Vogelhochzeit aus dem lüneburgischen Wendland, dessen slawische Sprache zurzeit der Aufzeichnung 1705 am Aussterben war.«