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Jan Cyž

Foto: Carmen Schumann

Jan Cyž wurde 1955 in Räckelwitz / Worklecy geboren, wuchs in Tschaschwitz/Časecy (Kreis Kamenz) auf und lebt seit langem in Bautzen/Budyšin. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er an der Musikschule Bautzen/ Außenstelle Kamenz im Fach Trompete. Zwischen 1983 und 1987 absolvierte er ein externes Studium für Gesang an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« in Dresden. Parallel dazu studierte er privat bei Juro Mětšk Komposition und ergänzte diese Studien 1987/90 beim Dresdener Komponisten Wilfried Krätzschmar, die er mit einer entsprechenden Qualifikation abschloss. Von 1973 bis 2011 wirkte Jan Cyž als Chorsänger im Sorbischen National-Ensemble in Bautzen, dem er bis zu seinem Ruhestand in diesem Jahr angehörte.1999 bekam er den Ćišinski-Förderpreis. Nachdem sich sein bisheriges Schaffen anfänglich mehr auf die Gebiete der Unterhaltungsmusik, Musik für die Bühne und auch folkloristisch orientiertes Komponieren konzentrierte (mit Beiträgen besonders auf das künstlerische Profil des Sorbischen National-Ensembles bezogen), entstanden seit etwa Mitte der 1980er Jahre zunehmend auch Werke avancierter Musik.

Geprägt wird mein kompositorisches Schaffen vor allem durch die 2. Wiener Schule, durch deren Begründer Arnold Schönberg, sowie durch seine Schüler Alban Berg und Anton von Webern. Besonderen Stellenwert bekommt jedoch die Kammer musik. Sie wird nicht mehr ausschließlich in der konventionellen Besetzungsform angewandt, sondern es werden kleine instrumentale Gruppen hervorgebracht, welche in der Besetzung von unterschiedlicher Natur sind. Die klassische Streichquartett- und andere Formen werden ausgetauscht durch eine Verbindung von Instrumenten unterschiedlichen Charakters. Diese miteinander zu verbinden, ist der besondere Reiz, welcher in der bereits genannten 2. Wiener Schule öfters praktiziert wurde. Durch das Charakteristikum des jeweiligen Instruments (im weitest gehenden Sinne) in eine Klangvorstellung zu bringen und durch die musikalische Erfindung den spezifischen Gesamtklang zu erzielen, wird der kompositorische Vorgang für mich von besonderer Bedeutung.
Als Ausgangspunkt für mein bisheriges kompositorisches Schaffen war eine Zwölftonreihe bestimmt, welche als das Ausgangsmaterial diente. Diese setzte sich, dem Inhalt der Komposition entsprechend, durch Spiegelungen oder durch andere Kompositionstechniken ein.
Auffallend beim Hören oder beim Verfolgen der Partitur ist die Kürze der hier genannten Werke. Besondere Sympathie gilt (aus psychologischer Denkweise heraus) dem einsätzigen kompositorischen Resultat. Es wird in der musikalischen Form die Aphoristik bekundet.
Speziell die Lieder sind sehr kurz, aber die Besetzung ist unterschiedlich.
Es ist meine Betrachtungsweise, welche den Versuch aufbringt, sie so darzustellen.
Die Aphoristik wird relevant bleiben.